Bauen wird immer teurer – die Nachfrage steigt: Ein Widerspruch?

Die Baukosten steigen unaufhörlich. Die aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamts (Destatis) dazu sind ernüchternd: Die Erzeugerpreise für einzelne Baustoffe wie Holz und Stahl stiegen im Jahresdurchschnitt 2021 so stark wie noch nie seit Beginn der Erhebung im Jahr 1949! Ein paar Beispiele: Konstruktionsvollholz plus 77,3 % gegenüber dem Vorjahresdurchschnitt, Betonstahlmatten plus 52,8 %, Bitumen plus 36,1 %.

Auch die steigenden Preise für Energie und Bauleistungen treiben die Baukosten in die Höhe. Insgesamt, so Destatis, verteuerten sich die Preise für den Neubau von Wohngebäuden im Jahresdurchschnitt 2021 um 9,1 % gegenüber dem Vorjahr. 

Dazu kommt noch die steigende Inflation – für 2022 rechnet die Bundesbank mit deutlich mehr als 4 %.

Dennoch höhere Nachfrage – auch dank staatlicher Förderanreize

Trotz der enormen Kostensteigerungen wurden in den ersten elf Monaten 2021 4,5% mehr Baugenehmigungen eingeholt als im Vorjahreszeitraum. Ein Grund dafür sind u.a. staatliche Förderungsanreize. Beispielsweise endete am 31. März 2021 die Antragsfrist für das Baukindergeld, entsprechend wurden im ersten Quartal extrem viele Anträge gestellt.

Deshalb schockierte auch der plötzliche Stopp für bewährte KfW-Förderungen Ende Januar. Schließlich sind diese Fördergelder in der Regel ein wichtiger Baustein des Finanzierungsplans. Aber nun geht es weiter: Inzwischen hat die Bundesregierung für die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) weitere Fördermittel i.H.v. rund 9,5 Mrd. Euro für das Jahr 2022 zur Verfügung gestellt.

Welche Bauförderungen sind aktuell möglich?

  • Seit dem 22. Februar 2022 können Immobilieneigentümer nun wieder Anträge bei der KfW für Sanierungen mit Effizienzhausstandard 40 stellen. Die bislang gültigen Förderbedingungen für Sanierungsmaßnahmen bleiben dabei zunächst unverändert. 
  • Für ältere Bestandsimmobilien können weiterhin Zuschüsse für energetische Einzelmaßnahmen – beispielsweise an Heizung, Fenstern oder der Gebäudehülle – über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) beantragt werden.
  • Für die barrierefreie Umgestaltung bietet das KfW-Programm „Altersgerecht Umbauen“ Kreditmöglichkeiten.
  • Das Wohneigentumsprogramm der KfW-Bank bietet die Möglichkeit, einen Kredit von bis zu 100.000 Euro aufzunehmen.
  • Zudem bieten auch Bundesländer und Kommunen interessante Fördermöglichkeiten. Programme, die sich beispielsweise speziell an Familien mit Kindern richten oder die Renovierung von Altbauten im Zentrum als Alternative zu Neubauten am Stadtrand fördern.
  • Eine weitere Finanzierungsmöglichkeit ist die Steuererstattung. So können bis zu 20 % der Kosten für Sanierungsmaßnahmen wie Wärmedämmung, Fenster- oder Heizungstausch bei der Steuererklärung geltend gemacht werden. Hierzu beraten unsere ACCONSIS Steuerberater gerne!

Und was gilt für die KfW-Förderung von Neubauten nach EH40-Standard?

Für den Neubau von Energieeffizienzhäusern mit dem Standard EH40 sind aktuell noch keine neuen Förderanträge möglich! Die neuen Bedingungen befinden sich noch in der Ausarbeitung und sollen im Laufe des März bekanntgegeben werden.

Unsere Empfehlung: Sollten Sie einen entsprechenden Neubau ins Auge fassen, so empfiehlt sich jedoch durchaus, die Planungen voranzutreiben. Denn sobald der dafür zur Verfügung stehende Fördertopf in Höhe von voraussichtlich 1 Mrd. Euro für 2022 freigegeben wird, heißt es schnell sein bei der Beantragung!

Sie möchten Ihren Traum von der eigenen Immobilie bzw. Sanierungsmaßnahmen trotz der steigenden Preise und Inflation nicht aufgeben? Dann sprechen Sie gerne mit unseren Finanzierungsberatern über die für Sie in Frage kommenden Fördermöglichkeiten. Schreiben Sie einfach eine E-Mail an finanzierung@acconsis.de .

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finanzierung@acconsis.de
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