Das Auf und Ab der Bankzinsen: Das sagen die Experten

Auch wenn das Wort Zinswende noch nicht oft zu lesen ist, gehen viele Experten langfristig von einem höheren Zinsniveau aus. Auch mittelfristig überwiegen die Einschätzungen eines eher gleichbleibenden oder gar steigenden Zinsniveaus.

Allianz: „Der Zinsanstieg in den USA hat sich beruhigt, dies führt in Folge auch zu stabilen Aussichten im Euroland. Mit positiven Wirtschaftsaussichten vermehren sich die Inflationserwartungen, dies wird die Zinsen mittelfristig leicht ansteigen lassen.“

Commerzbank: „Mit der Aussicht auf ein kräftiges Wachstum nach dem Abebben der Pandemie und dem Extraschub durch die Konjunkturpakete dürften die US-Renditen etwas weiter steigen, was auch auf die europäischen Zinserwartungen abstrahlt. Im 2. Halbjahr dürfte der Aufwärtsdruck auf die ¤-Zinsen nachlassen, wenn klar wird, dass die Pandemie strukturelle Schäden hinterlässt und die Inflation nicht nachhaltig anzieht.“

DKB Deutsche Kreditbank: „Wie vom Markt erwartet, gab es bei der EZB Sitzung im April keine neuen Impulse. Die Zinsen für 10jährige Bundesanleihen verharrten im letzten Monat in einem sehr engen Korridor von 0,1%. Für Mai erwarten wir erneut nahezu unveränderte Zinsen im gesamten Laufzeitenband. Wenn Im weiteren Verlauf des Jahres weiterhin gute Konjunkturdaten veröffentlicht werden, rechnen wir mit einer neuen Diskussion um eine Reduzierung der angekündigten Anleihekäufe der EZB im Rahmen der Pandemie. Dies würde automatisch zu moderaten Renditeanstieg bei den längeren Kapitalmarktzinsen führen.“

HypoVereinsbank: „Die Politik der Europäischen Zentralbank zielt darauf ab, in der Eurozone günstige Finanzierungsbedingungen sicherzustellen. Ein wesentliches Element dieses Ansatzes ist, das allgemeine Zinsniveau auf niedrigem Niveau zu verankern. Vor allem mit ihren Wertpapier-Ankaufprogrammen wird die Notenbank daher einem möglichen Aufwärtsdruck auf die Kapitalmarktrenditen entgegenwirken. Wir erwarten, dass die EZB in ihrem Ansatz erfolgreich sein wird und über die kommenden Monate allenfalls sehr geringe Renditeanstiege wahrscheinlich sind.“

ING Deutschland: „Spätestens ab dem Sommer gibt es für die Kapitalmarktzinsen nur eine Richtung: nach oben. Der weltweite Aufschwung nach der ersten Impfwelle und höhere Inflation werden die Zinsen leicht nach oben drücken und Notenbanken werden das nicht mehr so stark gegen halten (können) wie noch im Frühjahr.“ (für Deutschland und Österreich)

MünchenerHyp: „Der große Impffortschritt in der Eurozone wird die Wirtschaft im Jahresverlauf kräftig unterstützen. Die positiven Wirtschaftsdaten und höheren Inflationsraten werden zwar vorerst noch keine Reaktion der EZB hervorrufen, aber für nächstes Jahr zu einer Reduzierung der Assetkäufe führen. In diesem Umfeld rechnen wir mit noch weiter steigenden Zinsen. Die Unsicherheit über die zukünftige Inflationsentwicklung (Steigerung nur temporär oder länger anhaltend) wird daher auch zu höheren Zinsen für Hypothekenkredite, vor allem bei längeren Laufzeiten, führen.“

Postbank: „Wichtige Notenbanken wollen trotz einer fortschreitenden Konjunkturerholung und steigender Inflationsraten an ihrer lockeren Geldpolitik festhalten. Dies sollte einen starken Zinsanstieg im aktuellen Aufschwung vorerst verhindern. Dennoch könnten die für die Hypothekenzinsen wichtigen langfristigen Kapitalmarktrenditen angesichts des sich abzeichnenden starken Wirtschaftswachstums im zweiten Halbjahr 2021 etwas ansteigen.“

PSD Bank RheinNeckarSaar: „Nach den jahrzehntelangen Preissteigerungen bei Kapitalanlagen („Asset-price-inflation“), insbesondere bei Aktien und Immobilien, folgen zunehmend Preiserhöhungen im Bereich der Roh- und Werkstoffe. Somit könnte zumindest das Abwärtspotential bei den Zinsen beendet sein. Auch könnten die anhaltenden „lock-downs“ zu Anspannungen bei bestimmten Gütern führen. Gleichzeitig lässt die zeitlich verzögerte und mäßige Konjunkturerholung einen stärkeren Aufwärtstrend bei den Zinsen noch nicht zu. Insofern rechnen wir mit leicht ansteigenden Zinsen am langen Ende.“

Santander: „Die konjunkturellen Frühindikatoren signalisieren auch für den Euroraum und Deutschland eine spürbare Belebung. Gleichzeitig zieht die Inflationsrate aufgrund ausgeprägter Basiseffekte bei den Rohstoff- und insbesondere den Ölpreisen deutlich an. Dies veranlasst die Notenbanken (US-Fed und EZB) aber nicht zu handeln. Vielmehr sehen sie den Inflationsanstieg als temporär an und senden klare Signale, dass eine geldpolitische Wende auf absehbare Zeit nicht auf ihrer Agenda steht.“

Sparkasse Hannover: „Gegen einen weiteren Anstieg der Zinsen spricht aktuell die anhaltende Unsicherheit über die weitere Entwicklung des Infektionsgeschehens. Auch bei Eintreten der erwarteten konjunkturellen Erholung im zweiten Halbjahr dürfte die EZB ihre ultraexpansive Geldpolitik beibehalten und einen weiteren Anstieg der Renditen stark begrenzen.“

Weitere Antwort aus Österreich:

Erste Bank: „Unter Berücksichtigung des Immunisierungsfortschrittes in Europa ist mit einer zunehmend Aufhellung des Stimmungsbildes zu rechnen. Wir sehen daher Potential für eine weitere, moderate Erhöhung der Kapitalmarktzinsen. Einem wesentlichen Zinsanstieg dürfte jedoch die Europäische Zentralbank mit der Umsetzung ihres Ankaufprogrammes nach wie vor entgegen stehen.“

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